Gesundheitsförderung im Krankenhaus: Bedarf und Nachfrage Ergebnisse einer Mitarbeiterbefragung
Article type: Research Article
Authors: Kaluza, Gert | Conrad, Hans-Joachim | Köpf, Ingo | Zimmermann, Hans | Basler, Heinz-Dieter
Affiliations: Priv. Doz. Dr. Gert Kaluza, Institut für Medizinische Psychologie, MZ Methodenwissenschaften und Gesundheitsforschung, Fachbereich Humanmedizin und Klinikum der Philipps-Universität, 35033 Marburg | Prof. Dr. Heinz-Dieter Basler, Institut für Medizinische Methodenwissenschaften und Gesundheitsforschung, Fachbereich Humanmedizin und Klinikum der Philipps-Universität, 35033 Marburg | Dr. Hans-Joachim Conrad, Verwaltungsdirektor; Klinikum der Philipps-Universität, 35033 Marburg | Dr. Ingo Köpf , Personalrat; Klinikum der Philipps-Universität, 35033 Marburg | Hans Zimmermann, Betriebsärztlicher Dienst, Klinikum der Philipps-Universität, 35033 Marburg
Abstract: Der Artikel berichtet über ein Projekt zur Gesundheitsförderung im Krankenhaus, dessen Zielgruppe die Beschäftigten aller Berufsgruppen des Klinikums waren. In einer Mitarbeiterbefragung sollten zunächst Bedarf an und Nachfrage nach Maßnahmen zur Gesundheitsförderung bezogen auf einzelne Abteilungen bestimmt und damit Anhaltspunkte für gezielte Interventionen gewonnen werden. Der Fragebogen enthielt Fragen zu Arbeitsbelastungen, Beschwerden, Wohlbefinden und subjektiver Gesundheit sowie zum persönlichen Interesse an verschiedenen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. 1420 von insgesamt 4200 befragten Beschäftigten nahmen an der Befragung teil. Die Ergebnisse zur Belastungsstrukur und zu den Beschwerdenwerten, die im Durchschnitt dem 80 %-Perzentil der Normalbevölkerung entsprachen, machten einen Bedarf an spezifischen Interventionen in bezug auf unterschiedliche Funktionsbereiche bzw. Abteilungen deutlich. Ferner zeigte sich ein starkes persönliches Interesse der Beschäftigten besonders an direkt arbeitsplatzbezogenen, person-, team- oder strukturorientierten Interventionen, während demgegenüber das Interesse an klassischen Gesundheitsthemen wie Ernährung und Bewegung mit Ausnahme der Rückenschule zurückfiel. Gestützt auf die Befragungsergebnisse wurden erste Gesundheitsförderungsmaßnahmen für spezifische Gruppen von Beschäftigten realisiert. Für die Medizinische Psychologie stellt die aktive Mitarbeit an der Gestaltung eines gesundheitsfördernden Krankenhauses eine chancenreiche Herausforderung dar. A project aiming at health promotion of hospital staff members is described. A survey among all occupational groups was conducted in order to determine specific needs and demands for different health promoting interventions. The questionnaire covered worksite stressors, well-being, physical complaints and subjective health as well as ratings of personal interest in various health promoting activities. 1420 out of 4200 employees participated. Results regarding stressors and average level of physical complaints which corresponds to the 80 % percentile of the normal population clearly indicate a strong need for specific interventions in different clinical departments and occupational groups. Employees also demonstrate a strong interest especially in worksite-based interventions on either the individual, team or structural level. In contrast, employees interest in traditional health issues such as nutrition and physical activity is rather low. Meanwhile, based on the surveys results several health promoting interventions targeted at specific subgroups of employees have been conducted. Engagement in the development of a health promoting hospital is considered a challenging future task for medical psychologists.
Keywords: Wohlbefinden, Gesundheitsförderung, , gesundheitsförderndes Krankenhaus, Arbeitsbelastung, Mitarbeiterbefragung
Keywords: health promoting hospital, staff survey, work stress, well-being, Health promotion
Journal: Zeitschrift für Medizinische Psychologie, vol. 7, no. 2, pp. 60-67, 1998