Persönlichkeitsmerkmale als Antezedenzien des Tabakgebrauchs Jugendlicher
Article type: Research Article
Authors: Fischer, Volkhard | Petermann, Harald
Affiliations: Korrespondenzadresse: Dr. Volkhard Fischer, Institut für Entwicklungs-, Persönlichkeitspsychologie und Psychodiagnostik, Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie, Universität Leipzig, Seeburgstraße 14-20, D-04103 Leipzig, e-mail: vfischer@rz.uni-leipzig.de | Prof. Dr. Harald Petermann, Institut für Entwicklungs-, Persönlichkeitspsychologie und Psychodiagnostik, Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie, Universität Leipzig, Seeburgstraße 14-20, D-04103 Leipzig, e-mail: psypeter@rz.uni-leipzig.de
Abstract: Antezedenzstudien des Substanzgebrauchs sehen im vorangegangenen Konsum den wesentlichsten Prädiktor für das spätere Nutzerverhalten. Persönlichkeitsmerkmalen wird dagegen nur ein geringer Effekt zugemessen. In der vorliegenden Studie wurden die Variablengruppen Substanzgebrauch und Persönlichkeitsmerkmale hinsichtlich ihres antezedenten Einflusses miteinander verglichen. Datengrundlage waren dafür zwei Längsschnitte mit insgesamt 681 Schülerinnen und Schülern, die zum Beginn der Erhebung der 7. bzw. der 9. Klassenstufe angehörten und über einen Zeitraum von zwei Jahren mehrmals befragt wurden. Als Zielgröße der regressionsanalytischen Auswertung diente der berichtete Tabakkonsum, Einflußgrößen waren 8 protektive Personmerkmale sowie der antezedente Konsum. Es zeigten sich substantielle Einflüsse von zwei Protektivvariablen (Abstinenzbereitschaft, Soziale Kompetenz), die bei den Schülerinnen und Schülern der 7. Klassenstufe mehr Varianz aufklärten als der antezedente Konsum. Dieser Befund konnte im Längsschnitt der älteren Schüler nicht kreuzvalidiert werden. Die Ergebnisse werden unter dem Aspekt unterschiedlicher Grundraten und des suchtpräventiven Nutzens diskutiert. Studies on antecedent factors of substance use detected previous consumption as the most important predictor for later consumption behavior. Personality variables have been interpreted to be less important. In the present study we compared these variables with respect to their impact on tobacco consumption. Between 1993 and 1995 two cohorts were repeatedly assessed. The younger cohort was comprised of 7 th graders and the older cohort of 9 th graders. The data of these longitudinal samples were used in separate regression analyses with antecedent tobacco use and eight protective personality variables as predictor variables. Results for the younger cohort show a substantial effect of two protective factors and a minor effect of antecedent tobacco use. This relative influence of protective factors on later tobacco consumption can not be replicated in the older cohort. Consumption rates in the two cohorts are discussed as a potential intervening variable.
Keywords: Protektive Persönlichkeitsmerkmale, Drogenkonsum, Jugendliche, Längsschnittuntersuchungen
Keywords: protective personality variables, longitudinal studies, adolescents, drug use
Journal: Zeitschrift für Medizinische Psychologie, vol. 7, no. 2, pp. 53-59, 1998