Telemedizin aus medizinpsychologischer Perspektive Der Einfluss von Telematikanwendungen auf die Arzt-Patientenbeziehung

Article type: Research Article

Authors: Schmidt, Silke | Koch, Uwe

Affiliations: Abteilung für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums amburg-Eppendorf, Martinistr. 52, Pav. 69, 20246 Hamburg

Note: [] Tel.: 040 42803 6202; Fax: 040 42803 4940; E-mail: sischmid@uke.uni-hamburg.de.

Abstract: Die Telemedizin zählt zwar zu den bedeutendsten Entwicklungen auf dem Sektor der High-Tech-Medizin, steht jedoch in der Implementation zumindest partiell hinter ihren Möglichkeiten zurück. Auch scheint sie einen polarisierenden Effekt auf das öffentliche und fachliche Meinungsklima auszuüben. Telemedizin ist dadurch definiert, dass sie eine räumliche Distanz zwischen Arzt und Patient, bzw. zwischen verschiedenen Fachkräften überwindet. Sie tangiert damit das medizinpsychologische Feld der Arztpatientenbeziehung. Bislang ist der Einfluss der Telemedizin jedoch nicht in der medizinischen-psychologischen Forschung aufgegriffen worden. In dieser Arbeit wird eine Taxonomie der Telematikanwendungen im Hinblick auf die Zielperspektiven und die Risiken für die Arzt-Patientenbeziehung erstellt, um Prototypen abzuleiten für eine medizinpsychologische Untersuchung der Technologiefolgen. Eine Literaturrecherche zu psychosozialen Aspekten der Telemedizin wurde durchgeführt mit dem Ziel, eine Basis für die medizinpsychologische Forschungsansätze zur Telemedizin bereitzustellen. Beides dient als Basis für die Entwicklung von Ansätzen für medizinpsychologische Forschungsfelder in der Telemedizin. Forschungsdefizite und mögliche Implikationen für die Arzt-Patientenbeziehung und mögliche Risiken der Telemedizin werden diskutiert.

Keywords: Telemedizin, Telematik, Arztpatientenbeziehung, Arztpatientenkommunikation, Technologiefolgenabschätzung

Journal: Zeitschrift für Medizinische Psychologie, vol. 12, no. 3, pp. 105-117, 2003